Marke Eigenregie in
Tschechien:
Privates Engagement für
jüdische Denkmäler
Herr Frantisek Pozdena ist 36
und besitzt einen Copy-Shop in Tisnov, ca. 20 km nordwestlich von Brünn.
In Eigenregie restauriert er seit Jahren den jüdischen Friedhof im nahen
Lomnice. Frühjahr 2002 möchte er alles abgeschloßen haben, und eine
Fotodokumentation der 650 renovierten Grabsteine auf CD-Rom bannen.
Seine uneigennützige Tätigkeit -
eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Holocaust, wie Pozdena sagt
- wurde u.a. von der israelischen Botschafterin in der Tschechischen
Republik, Mme. Erella Hadar, akklamiert. Sie hat auch schon ihre
Teilnahme an einer feierlichen Eröffnung zugesagt. Von offizieller wie
auch von jüdischer Seite in Brünn werden Pozdenas Aktivitäten zumindest
ideell unterstützt.
Lomnice selbst gilt spätestens seit 1656
als Ort mit hohem jüdischen Bevölkerungsanteil, 1830 z.B. über 30% , und bis
1919 Sitz eines Rabbiners. Das jüdische Viertel ist eine vollständig erhaltene
urbanistische Einheit, die Synagoge (erbaut 1780-85 im Barockstil) wurde von in
den vergangenen Jahren mustergültig renoviert. Der Friedhof aus dem 1. Viertel
des 18. Jahrhunderts wurde bis zum 2. Weltkrieg benutzt, enthält wertvolle
barocke und klassizistische Grabsteine.
Es ist dies nicht die einzige derartige
Initiative in der Tschechischen Republik. Im ganzen Land stößt man auf ähnlich
Engagierte, ob es sich jetzt um südböhmische Dörfer, Boskovice oder Trebíc
handelt.
Auf Dank oder Unterstützung seitens der
Prager Jüdischen Gemeinde, bzw. der Föderation der Jüdischen Gemeinden in der
Tschechischen Republik haben so gut wie alle zu verzichten.
Dekuji ist im Tschechischen kaum bekannt.
Links:
http://www.tisnov.cz
http://www.zob.cz
http://www.respekt.cz
mit weiteren Berichten zu ähnlichen Aktivitäten
PV
haGalil onLine
10-09-2001 |